Hahnentritt und Karos – So stylst du die Trendmuster
Hahnentritt, Pepita und Karos sind zurück. Das Gute daran? Da sie ungefähr im Rhythmus von drei Jahren auf die modische Bühne zurückkehren, lohnt es sich, in diese klassischen Muster zu investieren. Denn besonders in Schwarz-Weiß sind sie ein Evergreen. Hier meine Tipps, wie du sie am besten stylen und kombinieren kannst.
Karl Lagerfeld stand in der Modewelt für starke Kontraste, war er doch selbst ausschließlich schwarz-weiß gekleidet. Auch sein modisches Vermächtnis, die letzte CHANEL-Kollektion für den Winter 2019/20, ist von Hell-Dunkel-Kontrasten geprägt. Karos, Tweeds und Muster wie Hahnentritt und Pepita in black & white wurden zu einem fulminanten Erfolg für das Haus CHANEL. Dieser Impuls hat Früchte getragen: In vielen Kollektionen, ob Couture oder Mainstream, sind die kontrastreichen Klassiker nun zu finden.
Kleine Warenkunde Hahnentritt
Falls du immer schon wissen wolltest, woher der Name Hahnentritt kommt: Das Muster ähnelt dem Krallenabdruck eines Hahnes im Sand. Ein ulkiger Vergleich, aber er prägt sich ein! Pepita sieht übrigens genauso aus, nur kleiner, ist also sozusagen ein Kükentritt. Die Mustergröße ist enorm wichtig für die Wirkung.
Je größer das plakative Muster, desto größer das Drama.
Mäntel in Hahnentritt sind momentan überall zu sehen. Bei diesem Oversized – Mantel ist das Muster recht klein, dadurch wirkt er von Weitem eher grau.
Mit diesen Farben kombinierst du Hahnentritt- und Pepitamuster richtig
Am besten setzt du diesen Schwarzweiß-Mustern nur wenig starke Farben entgegen. Kleine Akzente durch Schuhe und Täschchen reichen völlig. Das ist übrigens auch der Trend im Umgang mit Hahnentritt. Während man früher großflächig starke Farben dagegensetzte, begnügt man sich heute mit kleinen, gezielten Highlights.
So habe ich es in Paris bei MAJE gesehen. Ein kleines bisschen Knallfarbe finden die Franzosen très chic dazu!
Toll und neu ist auch ein Cognacbraun um die Schwarzweiß-Looks aufzulockern, wie hier bei MAX MARA. Der warme Ton erdet die kalten Farben und nimmt ihnen etwas von der Strenge.
Oder wie wär es mal, das Powerteam Black and White mit sanften, gedeckten Farben zu mixen? Sieht super aus!
Diese Kombination mit Grautönen schmeichelt besonders Frauen mit hellen Haaren sehr. Und zack, schon sind wir schon bei einem meiner Lieblingthemen: Kontraste!
So machst du dominante Schwarzweiß-Looks für dich passend
Schneewittchen hat Haare so schwarz wie Ebenholz, eine Haut so weiß wie Milch und Lippen so rot wie Blut. Die Gute bringt also schon sehr viele eigene Hell-Dunkel-Kontraste mit. Wenn sich diese in der Kleidung wiederholen, sieht das sehr stimmig aus. Beste Beispiele dafür sind Jacky Kennedy und Coco Chanel.
Foto: Sarah Willmeroth
Meine Freundin Beate vom Blog BeFifty kann mit ihren dunklen Haaren und Augen großartig Schwarzweiß tragen. An ihr sieht so ein Look ganz selbstverständlich aus.
Anders bei Schneeweißchen: Blass und blond, bringt sie selbst keine farblichen Gegensätze mit. Ein starkes Schwarzweiß-Muster kann sie deshalb schnell überstrahlen.
Ich selbst gehöre eindeutig zum „Team Schneeweißchen“ und muss bei großflächigen Black & White Kombinationen immer ein bisschen tricksen, weil sie mir gerne die Schau stehlen.
Wohin schaust du zuerst auf diesem Foto? Genau: Der Blick geht zuerst auf den Blazer und nicht in mein Gesicht. Das liegt auch an der Kombination mit Schwarz. Der Gegensatz zu meinen hellen Haaren und meiner hellen Haut wird dadurch negativ verstärkt. Mit meinem hellen Schopf „verschwinde“ ich geradezu hinter dem Outfit.
Erste Hilfe in diesem Fall? Den eigenen Kontrastwert erhöhen:
Die dunkle Brille und ein intensiverer Lippenstift lassen mich kontrastreicher erscheinen. Schon sehe ich nicht mehr ganz so verloren aus (aber viel schlauer!). Meinem Alter geschuldet habe ich mehr als eine Brille für solche Tricks im Portfolio. Wenn du noch zu den Adleraugen gehörst und ohne Brille durch das Leben gehst, habe ich hier ein paar weitere Tricks im Zauberkästchen:
6 Tipps, wie du in kontrastreichen Karos und Hahnentrittmustern gut aussiehst:
- Wähle ein stärkeres und dunkleres Augen-Make-Up
- Betone deine Augenbrauen
- Mach es wie die Französinnen und lege einen knallroten Lippenstift auf
- Gepolsterte Haarreifen sind momentan sehr angesagt. Auch sie können das eigene Kontrastlevel erhöhen, genauso wie ein Haarband. Für junge Frauen ist das ein tolles Tool!
- Bring größere, dunkle Ohrringe ins Spiel
- Wenn du ein Hutgesicht hast, kannst du es auch mit einem schwarzen oder dunkelgrauen Hut oder einer Baskenmütze versuchen. Das hat Grandezza!
Hast du bei bei diesen Vorschlägen die ganze Zeit fassungslos den Kopf geschüttelt? Alles keine Optionen für dich? Dann habe ich hier noch eine ultimative Lösung für die Schneeweißchen-Fraktion:
Unterhalb des Gesichts nicht Schwarz, sondern Weiß tragen! So spiegelst du die eigene Helligkeit nach unten. Außerdem betont das Weiß nun die weißen Anteile des Hahnentritts. Harmonie pur, Schneeweißchen ist ausgehfein!
Apropos Weiß: Hier zeige ich dir neue Stylingideen für die weiße Bluse.
Nun noch einmal zurück zu Karl Lagerfeld. Typisch für ihn war sein markantes Standard-Outfit: Immer eine stark dunkel getönte Brille zum brillantweißen Haar, ein schwarzes Sakko und darunter ein weißes Hemd mit hohem Kragen. Der restliche schwarze Look wurde nur manchmal aufgehellt durch das geliebte weiße Kätzchen „Choupette“ in seinem Arm.
Der große Couturier kannte sich eben mit dem Spiel von Hell und Dunkel und der Wirkung von Kontrasten aus. Perfekt für einen genialen Modeschöpfer und einen Meister der Inszenierung.
Damit du dir sein modisches Vermächtnis anschauen kannst, habe ich hier seine fulminante letzte Show für CHANEL verlinkt. Achtung, das könnte Werbung sein!
Quelle : YouTube, CHANEL
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